Selektive neoadjuvante Therapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom: SELREC - eine offene, randomisiert-kontrollierte, multizentrische Nicht-Unterlegenheitsstudie

Organisatorische Daten

DRKS-ID der Studie:
DRKS00030567
Status der Rekrutierung:
Rekrutierung läuft
Registrierungsdatum in DRKS:
31.03.2023
Letzte Aktualisierung in DRKS:
05.05.2023
Art der Registrierung:
Prospektiv

Studienakronym/Studienabkürzung

SELREC

Internetseite der Studie

Kein Eintrag

Allgemeinverständliche Kurzbeschreibung

Bei Patientinnen und Patienten mit einem bösartigen Tumor des mittleren und unteren Mastdarmdrittels (Rektumkarzinom) wird derzeit routinemäßigeine Bestrahlung mit oder ohne Chemotherapie vor der Operation (im Folgenden als neoadjuvant bezeichnet) sowie die chirurgische Entfernung dieses Teils des Mastdarms und aller umgebenden Lymphknoten (Rektumresektion mit totaler mesorektale Exzision, TME) empfohlen. In mehreren Studien wurde gezeigt, dass die Bestrahlung mit Chemotherapie vor der Operation das lokale Wiederauftreten des Tumors etwas verringert. Trotzdem konnte keine Verbesserung des Langzeitüberlebens (5 Jahre nach Primärbehandlung) nachgewiesen werden. In weiteren Studien konnte bei ausgewählten Patientinnen und Patienten mit einem Rektumkarzinom, das in der Schnittbildgebung (MRT) mindestens 1mm von der den Mastdarm umgebenden Hüllschicht entfernt war, Folgendes gezeigt werden: Die direkte Operation (Rektumresektion mit totaler mesorektale Exzision, TME wie oben beschrieben) war ähnlich wirksam wie der Therapieansatz neoadjuvante Bestrahlung mit Chemotherapie und anschließender Operation. Dies ist eine wichtige Erkenntnis, denn die neoadjuvante Bestrahlung mit Chemotherapie kann im Vergleich zur alleinigen Operation zur Beeinträchtigung des Schließmuskels am Darmausgang und der Sexualfunktion kommen. Dies kann Stuhlinkontinenz und Störungen der sexuellen Aktivität zur Folge haben. Vielen Patientinnen und Patienten könnten diese Nebenwirkungen erspart werden, wenn eine alleinige Operation für den Krankheitsverlauf genauso wirksam wäre wie eine Kombination aus neoadjuvanter Bestrahlung und Chemotherapie und anschließender Operation. Aktuell gehen wir davon aus, dass das Auslassen der neoadjuvanten Bestrahlung mit Chemotherapie für den unmittelbaren Krankheitsverlauf der Patientinnen und Patienten lediglich Vorteile bringt. Voraussetzung hierfür ist, dass die Operation im notwendigen Ausmaß durchgeführt wird, d.h. dass die den Mastdarm umgebende Hüllschicht vollständig mitentfernt wird, um das lokale Wiederauftreten des Tumors zu verhindern. Dass ein Verzicht auf eine neoadjuvante Therapie für die Patientinnen und Patienten jedoch auf lange Sicht keinen Nachteil in Bezug auf das lokale Wiederauftreten des Tumors birgt, ist bisher noch nicht ausreichend in Studien untersucht worden. Diese Frage soll mit der SELREC-Studie beantwortet werden. Es ist geplant, insgesamt 1074 Patientinnen und Patienten in diese Studie aufzunehmen. Diese werden zufällig einer der beiden Behandlungsgruppen zugeteilt. Das wichtigste Ziel der Studie (primärer Endpunkt) ist es, zu klären, bei wie vielen Patientinnen und Patienten innerhalb von drei Jahren wieder ein Tumor auftritt (Lokalrezidiv). Außerdem werden u.a. auftretende Nebenwirkungen, Fragen zur Schließmuskelfunktion und zur Lebensqualität erfasst.

Wissenschaftliche Kurzbeschreibung

Aktuelle Leitlinien empfehlen bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom routinemäßig eine neoadjuvante Therapie (Bestrahlung oder kombinierte Radiochemotherapie). Gemäß der vorhandenen Literatur führt diese Behandlungsstrategie zu einer niedrigeren Lokalrezidivrate, ohne jedoch das Gesamtüberleben der Patienten zu verbessern. Zudem birgt die neoadjuvante Behandlung das Risiko von Nebenwirkungen und ist mit einer Beeinträchtigung der postoperativen Funktionsfähigkeit von Darm, Blase und Sexualorganen, insbesondere mit Stuhlinkontinenz und Impotenz assoziiert, was zu einer reduzierten Lebensqualität führen kann. Ziel der SELREC-Studie ist es zu zeigen, dass der Verzicht auf eine neoadjuvante Therapie bei ausgewählten Patienten mit lokal fortgeschrittenem Rektumkarzinom und geringem Rezidivrisiko anhand präoperativer MRT-Charakteristika, einer generellen Anwendung der neoadjuvanten Radiochemotherapie bei diesen Patienten nicht unterlegen ist. Insgesamt werden 1.074 Patienten in die Interventions- (nur totale mesorektale Exzision) oder Kontrollgruppe (neoadjuvante Radiochemotherapie mit anschließender totaler mesorektaler Exzision) randomisiert. Primärer Endpunkt ist die Lokalrezidivrate innerhalb von 3 Jahren nach Operation. Zu den sekundären Endpunkten gehören u.a. das funktionelle Ergebnis, die Lebensqualität, das 3-Jahres-Gesamtüberleben. Sollte der Nachweis unserer Hypothese gelingen, sind praxisverändernde Auswirkungen zu erwarten.

Untersuchte Krankheit, Gesundheitsproblem

ICD10:
C20 - Bösartige Neubildung des Rektums
Gesunde Probanden:
Nein

Interventionsgruppen, Beobachtungsgruppen

Arm 1:
TME (totale mesorektale Excision): offene oder minimal-invasive Operation (laparoskopisch oder Roboter-assistiert) als tiefe anteriore Resektion oder abdominoperineale Resektion mit Dissektion des Rektums und aller pararektaler Lymphknoten innerhalb der mesorektalen Hüllfaszie; Dauer: 3 bis 6 Stunden.
Arm 2:
Leitlinienkonforme neoadjuvante (Chemo-)Strahlentherapie (n(C)RT) nach deutscher S3-Leitlinie, gefolgt von einer offenen oder minimal-invasiven Operation (laparoskopisch oder Roboter-assistiert) als tiefe anteriore Resektion oder abdomino-perinealen Resektion mit TME (totale mesorektale Excision), die bis zu zwölf Wochen nach Ende der n(C)RT durchgeführt wird.

Endpunkte

Primärer Endpunkt:
Lokalrezidivrate innerhalb von 3 Jahren nach Operation
Sekundärer Endpunkt:
u.a. Major low anterior resection syndrome (LARS), Gesamtüberleben, perioperative Morbidität, perioperative Mortalität, Lebensqualität, funktionale Scores (Blasenfunktion, Sexualfunktion)

Studiendesign

Studienzweck:
Therapie
Zuteilung zur Intervention:
Kontrollierte, randomisierte Studie
Kontrolle:
  • Aktive Kontrolle (wirksame Behandlung der Kontrollgruppe)
Studienphase:
Nicht zutreffend
Studientyp:
Interventionell
Art der verdeckten Zuteilung:
Kein Eintrag
Verblindung:
Nein
Gruppendesign:
Parallelverteilung
Art der Sequenzgenerierung:
Kein Eintrag
Wer ist verblindet:
Kein Eintrag

Rekrutierung

Status der Rekrutierung:
Rekrutierung läuft
Grund, falls Rekrutierung eingestellt oder zurückgezogen:
Kein Eintrag

Rekrutierungsorte

Rekrutierungsländer:
  • Deutschland
Anzahl Prüfzentren:
Multizentrisch
Rekrutierungsstandort(e):
  • Universitätsklinikum Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Heidelberg

Rekrutierungszeitraum und Teilnehmerzahl

Geplanter Studienstart:
01.04.2023
Tatsächlicher Studienstart:
04.05.2023
Geplantes Studienende:
Kein Eintrag
Tatsächliches Studienende:
Kein Eintrag
Geplante Teilnehmeranzahl:
1074
Tatsächliche Teilnehmeranzahl:
Kein Eintrag

Einschlusskriterien

Geschlecht:
Alle
Mindestalter:
18 Jahre
Höchstalter:
kein Höchstalter
Weitere Einschlusskriterien:
- Primäres Adenokarzinom des Rektums (<12cm vom anal verge - Status T3 und/oder N1 - CRM >1mm (MRT-Bildgebung) - Kein Hinweis auf Fernmetastasen (M0) - Alter ≥ 18 Jahre - Fähigkeit des Patienten Charakter und individuelle Konsequenzen der klinischen Studie zu verstehen - unterschriebene Einverständniserklärung

Ausschlusskriterien

- Patienten, die aus Sicherheitsgründen keine multimodale Behandlung erhalten sollten - Patienten, die eine neoadjuvante Behandlung zum Erhalt des Schließmuskels benötigen - Vorherige Strahlentherapie des kleinen Beckens - Patienten mit ausgedehntem Lymphknotenbefall (N2) - Extramurale Gefäßinvasion oder Tumorablagerungen - Teilnahme an einer anderen interventionellen Studie, die die Intervention und/oder die Ergebnisses dieser Studie beeinflussen könnten - Frühere Diagnose einer bösartigen Erkrankung außer Basalzellkarzinom - Kontraindikationen für MRT (z. B. nicht MRT-kompatibler Herzschrittmacher) - Schwangerschaft oder Stillen - Jeder Zustand, der nach Einschätzung des Studienarztes ein unangemessenes Risiko für den Patienten darstellen könnte

Adressen

Initiator der Studie (Primärer Sponsor)

Adresse:
Universitätsklinikum Heidelberg; Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
PD Dr. med. Rosa Klotz
Im Neuenheimer Feld 420
69120 Heidelberg
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag
Wissenschaftsinitiierte Studie (IST/IIT):
Ja

Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

Adresse:
Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
PD Dr. med. Rosa Klotz
Im Neuenheimer Feld 420
69120 Heidelberg
Deutschland
Telefon:
+49 6221 56 37426
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Kontakt für allgemeine Anfragen

Adresse:
Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
PD Dr. med. Rosa Klotz
Im Neuenheimer Feld 420
69120 Heidelberg
Deutschland
Telefon:
+49 6221 56 37426
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Wissenschaftliche Leitung (PI)

Adresse:
Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie
PD Dr. med. Rosa Klotz
Im Neuenheimer Feld 420
69120 Heidelberg
Deutschland
Telefon:
+49 6221 56 37426
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Finanzierungsquellen

Öffentliche Förderinstitutionen, aus Steuermitteln getragene Institutionen (DFG, BMBF u. a.)

Adresse:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Kappelle-Ufer 1
10117 Berlin
Deutschland
Telefon:
Kein Eintrag
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
http://www.bmbf.de

Ethikkommission

Adresse der Ethikkommission

Adresse:
Ethikkommission der Medizinischen Fakultät Heidelberg
Alte Glockengießerei 11/1
69115 Heidelberg
Deutschland
Telefon:
+49-6221-338220
Fax:
Kein Eintrag
Kontakt per E-Mail:
Kontakt per E-Mail
URL der Einrichtung:
Kein Eintrag

Votum der federführenden Ethikkommission

Votum der federführenden Ethikkommission
Antragsdatum bei der Ethikkommission:
31.01.2023
Bearbeitungsnummer der Ethikkommission:
S-059/2023
Votum der Ethikkommission:
Zustimmende Bewertung
Datum des Votums:
07.03.2023

Weitere Identifikationsnummern

Andere Primär-Register-ID:
Kein Eintrag
EudraCT-Nr.:
Kein Eintrag
UTN (Universal Trial Number):
Kein Eintrag
EUDAMED-Nr.:
Kein Eintrag

IPD - Individual Participant Data / Teilnehmerbezogene Daten

Planen Sie, die teilnehmerbezogenen Daten (IPD) anderen Forschern anonymisiert zur Verfügung zu stellen?:
Ja
IPD Sharing Plan:
Anonyme Daten werden nach Abschluss der Studie auf Anfrage für Re- und Meta-Analysen (auf einem geeigneten Datenspeicher) zur Verfügung gestellt.

Studienprotokoll und weitere Studiendokumente

Studienprotokolle:
Kein Eintrag
Abstract zur Studie:
Kein Eintrag
Weitere Studiendokumente:
Kein Eintrag
Hintergrundliteratur:
Kein Eintrag
Verwandte DRKS-Studien:
Kein Eintrag

Veröffentlichung der Studienergebnisse

Geplante Publikation:
Kein Eintrag
Publikationen/Studienergebnisse:
Kein Eintrag
Datum der ersten Publikation von Ergebnissen:
Kein Eintrag
DRKS-Eintrag erstmalig mit Ergebnissen publiziert:
Kein Eintrag

Grundlegende Ergebnisse

Basic Reporting/Ergebnistabellen:
Kein Eintrag
Kurzzusammenfassung der Ergebnisse:
Kein Eintrag